Camping,  Reisen mit Kind

Dalmatien mit dem Wohnmobil – Unsere Reise in den Süden Kroatiens

Ende August geht es mit dem Wohnmobil und zwei Kleinkindern im Gepäck in Richtung Dalmatien, der südlichsten Region in Kroatien. Unser Zielort liegt von München ca. 1.100 km entfernt und wir planen 16 Tage für unsere Reise ein.

Die Abreise

Nach dem klassischen Einpack Tetris des Kofferraums finden am Donnerstagmittag tatsächlich zwei Fahrräder, ein Thule Anhänger für zwei Kinder, Stühle, Tisch und unser neues Sup neben vielen Kleinteilen Platz im Kofferraum unseres Wohnmobils. Zuvor wurde noch schnell ein neuer Kindersitz gekauft, da unser Womo keine Isofix Halterung hat.

Wir fahren schließlich am Nachmittag los und versuchen so weit wie möglich in Richtung Slowenien zu fahren. Ziel ist es die größeren Anreise Staus am Freitag zu vermeiden. Allerdings sind auch die Kinder vom ganzen Pack Tag müde und wir übernachten nach ca. 3,5 Stunden Fahrt kurz vor dem Karawankentunnel auf einem Stellplatz neben einer Gaststätte.

Stellplatz Roseggerhof

Übernachtung in Kärnten

Nach einem deftigen Abendessen in der Gaststätte fallen schließlich alle müde ins Bett und wir haben eine sehr gute und ruhige erste Nacht in unserem neuen Zuhause.

Am nächsten Morgen brechen wir früh auf. Das Wetter ist traumhaft und es ist noch angenehm kühl. Etwas, das wir bereits am Abend schmerzhaft vermissen werden.

Stellplatz

Grundsätzlich wären wir gerne zwei Tage auf einem Platz in der Nähe von Bled geblieben, den wir zuvor entdeckt haben aber wir wollen am Wochenende keinen Stau riskieren und fahren daher heute eine größere Strecke bis nach Zadar.

Für die ca. 450 km benötigen wir, wie häufig mit dem Womo, volle 7 Stunden. Nicht weil etwa viel Verkehr wäre, sondern weil wir alle 30 min. Toiletten- oder Esspausen einlegen oder einfach die Toniebox oder einen Film neu einstellen müssen.

Alles in allem haben wir aber Glück und erreichen schließlich am Nachmittag einen Campingplatz in Zadar, den wir bei einer früheren Reise bereits besichtigt haben.

Premium Camping Falkensteiner

Luxus Camping in Zadar

Ohne Kinder war unser Fokus immer darauf angelegt einen möglichst kleinen Platz ohne Animation, Pool und ähnlichem zu finden. Diesmal freuen wir uns aber über das genaue Gegenteil. Allerdings haben wir einen guten Kompromiss aus Bespaßung und Ruhemöglichkeiten gefunden und die Größe des Platzes ist noch absolut im Rahmen.

Pool im Campingplatz

Der Platz liegt in der Nähe der schönen Stadt Zadar direkt am Meer. Alle Stellplätze sind sehr gut parzelliert und bieten auch Platz für große Wohnmobile und Wohnwägen. Tatsächlich parkt hier sogar eine riesige Concorde Centurion.

Wir finden einen Platz in der Nähe der sanitären Anlagen mit viel Schatten.

Beides stellt sich mit zwei Kleinkindern und der aktuell anhaltenden Hitzewelle als extrem wertvoll heraus. Unsere kleinste Tochter ist gerade windelfrei geworden und findet die vielen Kinderwaschbecken und das Kinderbad so spannend, dass sie ständig freiwillig ins Bad will.

Stellplatz in Zadar

Insgesamt ist der Platz extrem gepflegt und mit kleinem Kids Club, Pool, Kinderpool und einer tollen Badebucht ideal für Familien ausgestattet. Dennoch ist es abends angenehm ruhig und man hat nicht das Gefühl auf einem reinen Platz für Familien zu sein.

Wir verbringen die ersten Tage am Meer und Pool und freuen uns, dass wir uns noch dafür entschieden haben ein SUP zu kaufen. Die Bucht vor dem Campingplatz ist ideal hierfür geeignet und das Wasser ist meistens sehr ruhig.

Bucht vor dem Campingplatz

Nur die aktuelle Hitzewelle mit sehr hohen Tages- und leider immer noch viel zu hohen Nachttemperaturen macht uns ohne Klimaanlage leider etwas zu schaffen. Es war bisher nie unter 27 Grad nachts und tagsüber zwischen 34 und 37 Grad. Für meinen Geschmack tatsächlich deutlich zu viel.

Sightseeing in Zadar

Zweimal fahren wir in die schöne Stadt Zadar. Sie ist theoretisch am Strand entlang über einen Fuß- und Radweg erreichbar aber bei 35 Grad Außentemperatur entscheiden wir uns dafür, für 10 EUR mit dem Taxi bis zur Brücke vor der Stadt zu fahren und laufen durch die schattigen Gassen.

Brücke in Zadar

Innenstadt Zadar

Zadar gehört mittlerweile zu unseren Lieblingsstädten in Kroatien. Besonders gut gefallen uns die kleinen Gassen, die schöne Promenade am Meer, die Meeresorgel und der wunderschöne Park am südlichen Ende der Altstadt.

Platz in Zadar

Promenade in Zadar

Auch finden wir viele gute Restaurants, wobei wir vor allem im „The Taste“ sehr zufrieden waren. Hier konnten wir auch unsere schlafenden Kinder (im Fahradanhänger) direkt in Sichtweite gut gegenüber im Schatten abstellen.

Restaurant in Zadar

Besichtigung des Familienhotels Diadora

Am vorletzten Tag besuchen wir Freunde im 12km entfernten Hotel Falkensteiner Diadora und besichtigen die wunderschöne Anlage des Familienhotels. Hier könnten wir es definitiv auch gut aushalten. Vor allem die klimatisierten Räume machen uns etwas neidisch. Am Abend freuen wir uns dennoch wieder auf unseren schönen Platz und planen die Weiterreise in Richtung Süden auf die Halbinsel Peljesac.

Kinderhotel Falkensteiner Zadar

Weiterfahrt in den Süden

Die Weiterfahrt zu unserem Zielort auf der Halbinsel Peljesac dauert theoretisch ca. 4 Stunden. Natürlich ist das für unsere Reisegesellschaft nicht machbar und wir halten regelmäßig an um etwas zu essen, Toilettenpausen einzulegen oder einfach die traumhafte Landschaft zu fotografieren, wie hier in der Nähe des Krka Nationalparks.

Ausblick Krka Nationalpark

Nachdem wir den wirklich schönen aber sehr überlaufenen Park schon vor Jahren besichtigt haben und das Thermometer immer noch 34 Grad anzeigt, reicht für uns diesmal ein kurzer Fotostopp.

Früher mussten wir immer die Fähre aus Ploce nehmen um auf die Halbinsel Peljesac zu gelangen. Mittlerweile ist die Fahrt über die neu gebaute Peljesac Brücke deutlich flexibler geworden und wir entscheiden uns für diesen Weg.

Peljesac Brücke

Nach ca. einer weiteren Stunde vorbei an vielen Austern Zuchten mit kleinen Bars und fantastischen Aussichtspunkten zu beiden Seiten kommen wir in unserem Lieblingsort Viganj an.

Surferleben in Viganj

Im kleinen Ort Viganj sind wir vor vielen Jahren zufällig mit dem Wohnmobil gelandet und haben uns sofort in den familiären Flair, die tolle Surfer Gemeinschaft und die kleinen Badebuchten und Restaurants direkt am Meer verliebt.

Dalmatien Viganj

Hier hat man bereits nach wenigen Tagen das Gefühl den ganzen Ort zu kennen und fühlt sich einfach angekommen.

Bar in Viganj

Im Vergleich zu anderen kroatischen Orten am Meer gibt es in Viganj fast ausschließlich sehr sportliche Campinggäste und außer einem kleinen Boutique Hotel mit 7 Zimmern kein Hotel weit und breit.

Straße in Viganj bei der Wohnmobil Reise Dalmatian

Auch wir lassen uns immer anstecken und sind meistens mit morgendlichem Joggen, Radfahren oder Surfen sehr aktiv.

Wir haben hier bei unserem ersten Besuch das Windsurfen begonnen und in weiteren Urlauben in einer der Surfschulen immer wieder Surfausrüstung ausgeliehen oder einen Kurs besucht. Auch wenn wir das restliche Jahr nicht zu den passionierten Surfern gehören, packt uns hier jedes Mal wieder die Lust und so langsam verbessern wir auch unser Können.

Außerdem sind wir immer wieder begeistert, wir entspannt hier alles vor sich geht. Wir müssen um Ausrüstung bei der Surfschule am Campingplatz auszuleihen nicht mal einen Ausweis hinterlegen und kommen einfach am Ende vom Urlaub zum Zahlen der gesamten Rechnung. Scheinbar funktioniert hier noch alles mit gegenseitigem Vertrauen.

Der Campingplatz Antony Boy

Unser Campingplatz ist sehr schön terrassiert angelegt und man hat von vielen Plätzen (vor allem im oberen Bereich) einen fantastischen Blick aufs Meer und die gegenüberliegende Insel Korcula. Wir stellen fest, dass auch hier mittlerweile die meisten Camper mit einer Klimaanlage ausgestattet sind.

Campingplatz Antony Boy

Bisher hatten wir nie große Probleme mit der Hitze Ende August aber dieses Jahr will es einfach nicht kühler werden, daher ist unsere Platzwahl durch die Suche nach Schatten etwas eingegrenzt. Dennoch finden wir schnell einen schönen Platz in der vierten Reihe in den wir sehr gut ein- und ausparken können und der uns nachmittags viel Schatten und etwas Meerblick bietet.

Hier laden wir auch endlich unseren Kofferraum inkl. Räder komplett aus, da wir ca. 7 Nächte bleiben wollen.

Ungeplanter Aufenthalt im Boutique Hotel

Leider haben wir bereits am ersten Abend etwas Pech und unsere größere Tochter und ich haben uns evtl. bei unserem Kurzbesuch im Kinderhotel mit einem Norovirus angesteckt. Das ist tatsächlich das ungünstigste, was uns bisher mit dem Wohnmobil passieren konnte und wir sind für ein paar Tage richtig kaputt und checken am zweiten Tag kurzfristig in das Boutique Hotel ein, das ca. 1 Kilometer vom Platz entfernt liegt.

Hotel Viganj

Hier können wir uns dank Klimaanlage gut erholen und ab Tag drei auch den traumhaften Pool mit Meerblick wieder etwas genießen! Zum Glück hat sich der Rest der Familie nicht angesteckt, so dass wir noch ein paar schöne Tage in Viganj haben, sobald wir wieder fit sind.

Hotelpool

Besuch der Insel Korcula

Zweimal am Tag legt ein kleines Boot am Ortsende ab und fährt in ca. 30 Minuten auf die gegenüberliegende Insel Korcula.

Bootsfahrt nach Viganj

Wir nehmen diesmal die Vormittagsfahrt und bummeln in der wunderschönen Inselhauptstadt durch die verwinkelten Gassen.

Gasse in Korcula

Hier geht es schon deutlich touristischer zu und natürlich schaffen wir es nicht ohne ein Souvenir für die Kinder an den vielen Ständen in der Nähe des Hafens vorbeizukommen.

Hauptstadt Korcula

Gasse in Korcula

Nach einer Stunde Stadtbummel genießen wir noch ein Mittagessen an der Stadtmauer mit fantastischem Meerblick, bevor es mit dem Boot wieder zurück ins deutlich weniger touristische Viganj geht.

Mittagessen in Korcula

Fantastisches Essen mit Bademöglichkeit

Die letzten Tage wird es merklich leerer auf unserem Campingplatz. Allerdings ist unser Lieblingsrestaurant, welches direkt am Meer liegt mittlerweile so beliebt, dass man sogar hier reservieren muss. Dies kannten wir aus vergangenen Urlauben noch nicht.

Restaurant in Viganj

Wir sind so gerne hier, dass wir die fantastische Lage direkt am Strand die letzten Tage sowohl mittags als auch abends ausnutzen. Es ist einfach herrlich in dieser zwanglosen Atmosphäre frischen Fisch und kroatische Gerichte zu genießen während die Kinder immer wieder zwischendrin ins Wasser springen können.

Mittagessen in Viganj

Wer gerne schick ausgeht ist in ganz Viganj übrigens falsch beraten aber gerade diese Zwanglosigkeit entspannt mich am meisten in diesem Urlaub.

Nach dem Virus sind wir noch immer etwas schlapp, so dass wir alle geplanten Fahrradaktivitäten (wie zum Beispiel die traumhafte Fahrt in den kleinen Fischerort Loviste) auslassen und das Strandleben mit den Kindern genießen.

Strandeten in Viganj

Eisdiele in Viganj

Wie immer schieben wir allerdings die Rückreise immer weiter nach hinten, so dass wir am Ende nur noch 2-3 Tage für die lange Fahrt zur Verfügung haben.

Die Rückreise

Zumindest ohne großen Umweg gibt es auf der Rückreise nur noch die Möglichkeit bis Höhe Zadar einen Platz am Meer zu finden und die Kinder hätten gerne nochmal einen Platz mit Pool für einen Nacht. Auch wir finden die Idee schön, nochmal in unserem Platz in Zadar zu übernachten ohne uns um einen neuen Platz kümmern zu müssen.

So legen wir am ersten Tag nur ca. 400 km zurück und kennen uns bei der Ankunft bereits auf dem Platz aus. Hier merkt man Anfang September, dass das Ende der Ferien naht und wir finden sehr schnell einen schönen Platz und können noch einen letzten Tag am Pool verbringen.

Am Abend kommt es tatsächlich zu unserem ersten Gewitter nach zwei Wochen, so dass wir unser Wohnmobil direkt für die Weiterfahrt am nächsten Morgen bereit machen. Noch nie haben wir uns so auf eine Abkühlung gefreut und es ist die erste Nacht in diesem Urlaub richtig erträglich im Wohnmobil.

Wir starten um 8 Uhr am nächsten Morgen und wollen es heute bis nach Österreich schaffen. Da es fast den ganzen Tag immer wieder regnet und ab Zadar die Strecke nie wieder am Meer vorbeiführt gibt es ohnehin wenig Grund stehenzubleiben. Sowohl die Plitivicer Seen als auch Zagreb haben wir bereits in der Vergangenheit besichtigt.

Tatsächlich regnet es sogar noch in Kärnten. Wir vereinbaren mit den Kindern, dass wir es bis zu Oma und Opa in der Nähe von Rosenheim schaffen. Dies gibt nochmal einen Motivationsschub und wir erreichen gerade noch im Hellen (unterwegs ist uns noch ein Scheinwerferlicht ausgefallen) und wieder bei fantastischem Wetter unser Ziel.

Fazit

Das Campen mit zwei Kindern war für uns gerade im Sommer deutlich einfacher und entspannter als gedacht. Wir haben etwas mehr vorausgeplant, um nicht zu viel Zeit mit der Platzsuche zu verlieren und den Kindern etwas Sicherheit zu geben, wo wir am Abend landen werden.

Dalmatien bleibt für uns eines der schönsten Ziele mit dem Wohnmobil und wir haben in den letzten 15 Jahren schon viele schöne Routen ausprobiert. Auch unseren Kindern hat es überall sehr gut gefallen, obwohl es keinen Sandstrand sondern überall nur Steine gab. Dafür hatten wir überall glasklares Wasser und konnten viele Steine sammeln und Werfen.

Ohne Klimaanlage werden wir allerdings nicht mehr so lange mit kleinen Kindern in den Süden fahren. Die Möglichkeit sich auszuruhen, hat uns dieses Jahr einfach gefehlt, wobei wir tatsächlich auch Pech mit der ungewöhnlich späten Hitzewelle hatten. Dennoch ist und bleibt Viganj unser Lieblingsort. Vielleicht verschlägt es uns im nächsten Jahr sogar wieder ins unser schönes Boutique Hotel.

Alle Stellplätze auf einen Blick

 

 

 

 

Leave a Reply

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert